Vom Werra-Meißner-Kreis nach England und zurück

 

Stipendiat*innen des Werra-Meißner-Kreises teilen ihre Erfahrungen mit Studieninteressierten

Medizin studieren, international Erfahrungen sammeln und später wieder im Werra-Meißner-Kreis arbeiten: Das internationale Studium der Humanmedizin an der Kassel School of Medicine (KSM) wird vom Landkreis mit einem Stipendium in Form eines zinslosen Darlehens in Höhe der Studiengebühren seit 2022 gefördert. Wenn die Studierenden nach dem Studium für mindestens fünf Jahre im Werra-Meißner-Kreis als Ärztin oder Arzt tätig sind, wird die Rückzahlung des Darlehens erlassen.

Der 19-jährige Peter Fischer aus Datterode ist der neue Stipendiat des Werra-Meißner-Kreises. Peter Fischer, Nele-Marie Müller (Stipendiatin seit 2023) und Emilie Nzeda (Stipendiatin seit 2022) wollen nach ihrem Studium in unsere Region zurückkehren und hier arbeiten. Nachfolgend teilen sie ihre Erfahrungen und geben wertvolle Tipps für Studieninteressierte.


                             Peter Fischer

 

Was war deine Motivation für genau dieses Studium? 

Ein Studium der Humanmedizin im Ausland bringt Studenten viele Vorteile und kann Studenten vielfältige Einblicke in verschiedene Gesundheitssysteme und Krankenhäuser ermöglichen. Man lernt mit viel Praxiserfahrungen das Berufsfeld des Arztes detailliert kennen und bekommt Einblicke in verschiedene Fachrichtung, während man in einer kleinen Gruppe von rund 20 Personen ein angenehmes Lernklima erfährt. Zudem fördert das Studium in England die individuellen Englischkenntnisse des Studierenden und schafft einen geschulten Blick für Weltoffenheit gegenüber Patient*innen und Kolleg*innen im späteren Beruf. Falls du also daran interessiert bist, deinen Mitmenschen zu helfen, einen flexiblen und zukunftsrelevanten Job zu haben, ein familiäres Lernklima zu haben oder um deine Heimat zu unterstützen, ist der Beruf des Landarztes/der Landärztin und das Studium an der KSM ideal für dich.

 

Wie war deine Vorgehensweise im Bewerbungsverfahren und zu Studienbeginn? 

Meine Vorgehensweise war es zunächst den Beruf kennenzulernen, um ein besseres Gefühl für die Verantwortung und den Alltag eines Landarztes im Werra-Meißner-Kreis zu bekommen. Dafür kann ich nur empfehlen, ein Praktikum in einer der Landarztpraxen oder dem Eschweger Klinikum zu machen. Zudem kann man den Open Day des KSM besuchen, um sich mit dem Studium vertraut zu machen und die erfahreneren Studierenden kennenzulernen. Meine Praktika absolvierte ich in der Landarztpraxis Hünermund in Waldkappel und auf der Station 2 im Klinikum Werra Meißner. Dabei habe ich ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und kann dies nur jedem Interessierten weiterempfehlen.

 

Welche Herausforderungen hast du erlebt und wie konntest du diese meistern?

Der Bewerbungsprozess kann manchmal unübersichtlich wirken, jedoch hat man stets Ansprechpartner*innen, die einem den Weg weisen können. Auch unter den Studierenden kann man sich gut gegenseitig weiterhelfen und kann so gemeinsam die Herausforderungen bewältigen. Abgesehen vom Bewerbungsverfahren habe ich keine erwähnenswerten Herausforderungen erfahren und kann neuen Interessenten nur ans Herz legen, sich frühzeitig um die Bewerbungsdokumente zu kümmern.

 

Und was möchtest du Interessierten außerdem noch unbedingt mitteilen?

An potentielle Interessent*innen kann ich nur weitergeben, dass es sich auf jeden Fall lohnt durch ein Praktikum herauszufinden, ob der Beruf des Landarztes/der Landärztin einem selbst gefallen würde und sich im Vorhinein gut zu informieren, welche Erwartungen und Verantwortungen dieser mit sich bringt. Zumindest sollte man, wenn man ein gewisses Grundinteresse besitzt, den Schritt wagen, sich den Beruf näher anzuschauen. Ich kann nur berichten, dass es für mich genau die richtige Entscheidung war.


                        Nele-Marie Müller 

 

Was war deine Motivation für genau dieses Studium? 

Mein Traum war es schon immer Medizin zu studieren, da ich den medizinischen und gesundheitlichen Bereich sehr interessant und lehrreich finde. Ich war auch immer bereit, zum Studieren von zuhause wegzugehen, um etwas Anderes zu sehen und kennenzulernen und im Anschluss wieder in die Heimat zurückzukehren. Daher wurde das Studium an der KSM sehr interessant für mich, da man für eine gewisse Zeit in England studiert und somit Erfahrungen und Erinnerungen in einem anderen Land und weit weg von zuhause sammeln kann. Man bekommt die Möglichkeit, eine andere Kultur, andere Leute und auch eine andere Sprache besser kennenzulernen und davon zu profitieren. Mit dem Stipendium bekommt man außerdem die Möglichkeit geboten, sich nach dem Studium im Werra-Meißner Kreis fachlich weiterzuentwickeln, was ich persönlich als große Chance sehe, um das Gesundheitswesen in den ländlichen Gegenden zu unterstützen. 

 

Wie war deine Vorgehensweise im Bewerbungsverfahren und zu Studienbeginn? 

Ich habe versucht mich gut vorzubereiten, beispielsweise mit Organisation sowohl auf das Bewerbungsverfahren als auch auf den Studienbeginn. Im Bewerbungsverfahren gibt es viele Dokumente zu beachten, sodass eine gute Organisation hilft sich richtig zu informieren und alles einzureichen oder sich auch auf ein Gespräch vorzubereiten. Da man in einem anderen Land studiert, gibt es auch zu Studienbeginn viele Dokumente zu bearbeiten oder die Anreise zu organisieren. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man sich auf das Studium und die Lebensumstellung freut, denn eine positive Einstellung hilft, das Studium richtig zu beginnen.

 

Welche Herausforderungen hast Du erlebt und wie konntest du diese meistern?

Ich würde sagen, dass die englische Sprache eine kleine Herausforderung war bzw. ich Respekt davor hatte, da es eine Umstellung von Schulenglisch zu Englisch sowohl in der Universität als auch im täglichen Leben war. Da man aber gute Grundlagen während der Schule lernt und ich mir bewusst war, was ich konnte und zugleich ehrgeizig war, mein Englisch zu verbessern, lernt man sehr schnell viel dazu. Ohne es wirklich zu bemerken, läuft es von ganz alleine, durch den täglichen Umgang damit.

 

Auf welche erlebten Erfahrungen möchtest du keinesfalls verzichten? 

Bereits in meinem ersten Jahr habe ich sehr viel erlebt, was zum einen Reisen und Ausflüge durch England betrifft, die ich mit meinen Freunden dort gemacht habe. Zum anderen ist es ein sehr schönes Gefühl, wenn man die ersten Klausuren oder auch Semester gut besteht, da man merkt, dass man seinem Traum immer näherkommt bzw. seinen Traum verwirklicht. Das Medizinstudium ist ein sehr hartes und anstrengendes Studium, aber wenn man ehrgeizig ist und sich Mühe gibt, ist es schön zu sehen, dass man dafür auch belohnt werden kann.

 

Und was möchtest du Interessierten außerdem noch unbedingt mitteilen?

Wenn man weiß, was man möchte, dann sollte man nicht zögern, sondern an seine Ziele glauben und etwas dafür tun, um diese zu verwirklichen. Sowohl unsere Generation als auch die heranwachsende Generation kann sehr glücklich sein, dass es so viele Möglichkeiten heutzutage gibt, um diese Ziele oder Träume zu erreichen und das sollte definitiv auch genutzt werden.


                            Emilie Nzeda

 

Was war deine Motivation für genau dieses Studium? 

Seit meiner Kindheit hatte ich den Wunsch, Medizin zu studieren, und auch nach dem Abitur blieb dieses Ziel bestehen. Damals konnte ich nicht genau sagen, warum, aber jetzt, während meines Studiums, ist mir klar geworden, dass es die richtige Wahl für mich war. Ich schätze es sehr, so viel zu lernen, neue Menschen zu treffen und sie medizinisch zu versorgen. Auch wenn es sich als herausfordernder erwiesen hat, als ich dachte, genieße ich es dennoch in vollen Zügen.

 

Wie war deine Vorgehensweise im Bewerbungsverfahren und zu Studienbeginn? 

Ich habe mich an die Vorgaben auf der Webseite gehalten und mich beworben. Für das Stipendium habe ich mich im Nachhinein beworben und mein Interesse an dem Angebot bekundet.

 

Welche Herausforderungen hast du erlebt und wie konntest du diese meistern?

Der Schlüssel war für mich, stets weiterzumachen und flexibel zu bleiben. Diese Herangehensweise hat mir sehr geholfen, schwierige Situationen zu meistern.

 

Und was möchtest du Interessierten außerdem noch unbedingt mitteilen?

Unterschätzt es nicht, aber bleibt zuversichtlich! Es haben bereits viele Menschen vor euch geschafft und viele werden es nach euch schaffen. Warum solltet ihr es also nicht auch schaffen? Gebt niemals auf!



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