Schüler*innen befragen Schüler*innen – Bedarfe und Bedürfnisse für Wohlbefinden und Resilienz




Mit den Schüler*innen der 13. Klasse des Beruflichen Gymnasiums – Fachrichtung Gesundheit – wurde in mehreren Projektstunden die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention für das eigene Wohlbefinden und die Resilienz vertieft. Zudem erarbeiteten sie die ersten Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, z.B. für ein späteres Studium. Mit Begleitung der Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle für Gesundheitsförderung und Prävention des Fachbereichs Gesundheit des Werra-Meißner-Kreises entwickelten die jungen Menschen einen Fragebogen zum Thema Gesundheitsförderung und Prävention. Dieser wurde anschließend von ihnen selbst in Klassen der verschiedenen Schulformen erläutert und angewendet. Die „Begegnung auf Augenhöhe“ der Fragenden mit den Befragten ist bei dieser partizipativen Methode ein wichtiger Aspekt.

Ziel der Erhebung war es, Daten der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen, auf der Schwelle von Schule zum Beruf bzw. Studium, zu erhalten. Schließlich weiß die Zielgruppe am besten, welche Bedarfe und Zugänge es benötigt, um Gesundheitsförderung und Prävention in ihren Alltag zu integrieren. Mithilfe der Ergebnisse der Befragung sollen auf die Zielgruppe angepasste Maßnahmen entwickelt werden. 

212 Schüler*innen der unterschiedlichen Schulformen hatten sich beteiligt, mehrheitlich in der Altersspanne von 18-23 Jahren.

Gesundheitsförderliche Angebote im Werra-Meißner-Kreis sind den Teilnehmenden nur unzureichend bekannt. Zu den bekanntesten Angeboten zählten Ernährungs- und Bewegungsangebote, zu den weniger bekannten Angeboten zählten Stressmanagement, Entspannung und Konfliktmanagement. Ein großes Interesse der jungen Erwachsenen zeigte sich für Angebote der Themenfelder Bewegung, Stressmanagement, Entspannung, psychische Gesundheit und zum Thema Zukunftsängste. 

 

Einige Ergebnisse aus der Befragung

Ein Drittel der Beteiligten verspürt Einschränkungen im Alltag durch das derzeitige Stresslevel. Sogar bei ca. 11 % bestand bereits eine Überforderung bei ihren Alltagsaufgaben. Ein Großteil der Befragten gab an, im Alltag die Möglichkeit zu haben, ihr Stresslevel zu verringern und zu entspannen. Entspannungsorte sind am häufigsten das eigene Zuhause oder das von Freunden bzw. dem/der Lebenspartner*in. Ein Ort in der Schule, an dem die Schüler*innen in der Pause oder auch Freistunde entspannen und abschalten können, existiert laut der Mehrheit der Teilnehmenden nicht. 60 % wünschen sich einen solchen Ort innerhalb des Schulgebäudes. 

Im Jahr 2022 sind 17 % der 212 Befragten bei einem Psychiater oder einer Psychotherapeutin in Behandlung gewesen.

Zwei Drittel der jungen Erwachsenen treiben mindestens ein- bis zweimal die Woche außerhalb der Schule Sport. Die Hauptgründe der anderen Teilnehmenden, sich nicht sportlich zu betätigen, sind fehlendes Interesse bzw. Motivation.

42 % der Schüler*innen rauchen, davon allerdings 17 % nur auf Partys. Der durchschnittliche Alkoholkonsum im Monat wird von fast der Hälfte der jungen Erwachsenen als selten, also monatlich an maximal drei Tagen, eingeschätzt. Über ein Fünftel trinkt überhaupt keinen Alkohol. 

Die Mehrheit der Teilnehmenden verbringt geschätzt täglich 4 bis 6 Stunden an technischen Geräten. Auffällig ist, dass bereits ein Drittel der Schüler*innen 7 Stunden und mehr an diesen verbringen.

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