Willkommen in der Praxis – Einblicke in ein Praktikum beim Gesundheitsamt im Werra-Meißner-Kreis

Vanessa Fries lebt seit ihrer Geburt in Eschwege und studiert in Fulda. Sie hat sich bewusst dafür entschieden zu ihrem Studienort in Fulda zu pendeln …

Vanessa Fries, Studium Gesundheitsförderung an der Hochschule Fulda

Die zwanzigjährige Eschwegerin lebt seit ihrer Geburt hier und studiert im vierten Fachsemester Gesundheitsförderung an der Hochschule Fulda. Sie hat sich bewusst dafür entschieden in Eschwege im Werra-Meißner-Kreis zu leben und zu ihrem Studienort in Fulda – ca. eine Stunde mit der Bahn entfernt – zu pendeln. „Viele wissen gar nicht, welche Vorzüge es hat in einer kleineren Stadt zu wohnen. Das Angebot ist zwar nicht so umfangreich wie in einer Großstadt, dennoch ist von Kultur- bis hin zu Sportangeboten alles vorhanden. Außerdem bin ich der Meinung, dass der Landkreis auch im Bereich der medizinischen Infrastruktur gut aufgestellt ist. Hinzu kommt die vielfältige Natur und die Ruhe zum Entspannen“, untermauert sie ihre Entscheidung.

Auch die ÖPNV-Anbindung per Bahn nach Kassel, Göttingen, Erfurt oder Fulda weiß sie zu schätzen und räumt für sich mit dem Klischee auf, dass ländliche Regionen häufig schlecht angebunden sind.

Seit dem 1. März 2020 absolviert Vanessa Fries ein viermonatiges Praktikum im sozialpsychiatrischen Dienst beim Gesundheitsamt des Werra-Meißner-Kreises. „Irgendwas mit Gesundheit“, äußerte sie schon während der Schulzeit ihren Berufswunsch. Verfeinert hat sich ihre Zielsetzung mit dem Abitur der Fachrichtung Gesundheit in Witzenhausen und ihren halbjährigen Pflichtpraktika in der Pflege (Altenheim) und der Psychiatrie (Klinikum Werra-Meißner). Im Anschluss ging es an die Hochschule Fulda zum Studieren. „Ich habe mich im Umkreis umgeschaut und wollte nicht umziehen. Ich habe hier meine Familie, einen Großteil meiner Freunde und fühle mich wohl. Gesundheitsförderung an der Hochschule Fulda war für mich die logische Konsequenz“.

Auch das Praktikum beim Gesundheitsamt war wohl überlegt. „Ein späterer Beruf beim Gesundheitsamt hat mich schon immer gereizt. Auch wenn man nicht den ganzen Tag hin und her rennt wie bei meinen vorherigen Praktikumsstellen, ist die Bindung zu den Menschen und Einzelschicksalen groß. Außerdem ist man für die Gesundheitsförderung und präventive Maßnahmen im ganzen Kreisgebiet zuständig, das kann nur spannend werden“, betont sie. Mittlerweile ist sie voll im Praktikum angekommen, aufgrund der Coronakrise unterstützt sie u. a. auch die Telefonabfrage der von Quarantäne betroffenen Personen. Ihren ersten Wochenenddienst hat sie ebenfalls schon absolviert. „Ich bin gut ausgelastet und habe viel zu tun – eindeutig mehr als ich erwartet habe. Es macht mir alles viel Freude und Spaß“, kommentiert sie ihre Aufgaben im Praktikum.

Neben dem derzeitigen Corona-Telefondienst wurde sie bereits in weitere Tätigkeiten intensiv eingebunden. Neben der Begleitung von Kliententerminen und deren Dokumentation ist die Zusammenstellung von Beratungsangeboten zur besseren professionellen Vernetzung im Werra-Meißner-Kreis ein Schwerpunkt im Aufgabenfeld von Frau Fries.

Auch in die Projektplanung und einzelne laufende Projekte wie z. B. das Schulprojekt „verrückt, na und?“ und den „Landtag“ – ein Projekt zur Gewinnung von Allgemeinmediziner*innen – mit einbezogen. „Selbst bei einer Dienstreise wurde ich bereits mit eingeplant“, ergänzt sie.

Bei all ihren Tätigkeiten wird sie unterstützt und begleitet. „Es wird mir die Möglichkeit gegeben etwas auszuprobieren und ich treffe bei Fragen immer auf ein offenes Ohr. Meine Angst nicht genügend Betreuungszeit zu haben war vollkommen unbegründet.“

Insgesamt beurteilt Frau Fries für sich, dass der Werra-Meißner-Kreis im Gesundheitsbereich speziell mit den unterschiedlichen Kliniken und den noch vorhandenen (Fach-)Arztpraxen gut aufgestellt ist. „Man hat hier alles, was man braucht und man bekommt auch immer die Chance auf ein Praktikum mit guter Betreuung und Unterstützung“.

Hinzu genießt sie es ihre Freizeit im gewohnten ländlichen Umfeld gestalten zu können, sich mit ihren Freunden und Freundinnen am See zu treffen, Inliner zu fahren, die Kirschblüte auf den Premiumwanderwegen zu genießen oder im Sommer auf dem Open-Flair-Festival abzufeiern.

Sie empfiehlt allen, die jetzt Lust auf das Arbeiten und Leben im Werra-Meißner-Kreis bekommen haben oder sich nur orientieren wollen, sich vor Ort umzuschauen, sich im Internet zu informieren und ruhig den Mut aufzubringen, sich persönlich bei den Themenpaten oder Frau Fett zu melden.

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