Kurzporträt Dr. Henrike Krause-Hünerjäger

Dr. Henrike Krause-Hünerjäger (51) ist die neue Chefärztin und Ärztliche Leiterin des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie (ZPP) am Klinikum Werra-Meißner. Die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie hat insgesamt 27 Jahre Berufserfahrung, davon 13 Jahre in Leitungspositionen. Nach ihrem Studium, der Approbation und Promotion in Göttingen folgten berufliche Stationen u.a. an der Klinik für Psychiatrie der UMG Göttingen sowie am AWO Psychiatriezentrum Königslutter. Zuletzt war sie Chefärztin und stellvertr. Ärztliche Direktorin in der AMEOS-Klinik Hildesheim sowie Chefärztin und Leiterin des ambulanten Rehabilitationszentrums für Psychosomatik in Braunschweig. Frau Dr. Krause-Hünerjäger hat zwei Kinder und wohnt seit Kurzem in Fuldatal-Ihringshausen. In ihrer Freizeit genießt sie die Umgebung des Werra-Meißner-Kreises auf ihrem E-Bike.


 

Dr. Henrike Krause-Hünerjäger
Psychiatrie & Psychotherapie - Klinikum Werra-Meißner

(Themenpatin Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie)

 

Seit wann sind Sie im Werra-Meißner-Kreis und was hat Sie bewogen hier vor Ort zu bleiben?

Am 3. Mai habe ich die neue Stelle am ZPP angetreten. Ich habe das Klinikum Werra-Meißner schon lange im Blick, kenne seine regionale sowie überregionale Bedeutung und halte es für ein zukunftsorientiertes Haus. Eine familiäre Veränderung hat dazu geführt, dass ich nach Fuldatal-Ihringshausen gezogen bin. Somit war auch die Nähe des Arbeitsplatzes zum neuen Wohnort gegeben. Mich begeistert die Position der Ärztlichen Leitung des ZPP mit all seinen Standorten – es ist ein guter Mix.

 

Welchem Tätigkeitsfeld gehen Sie nach? Was beinhalten Ihre Aufgaben?

Meine Aufgabe ist es eine hohe Fachlichkeit und Versorgungsqualität zu gewährleisten sowie das Zentrum für Psychiatrie des Klinikums zu einem attraktiven Arbeitgeber mit guter Weiterbildung für junge Ärzt*innen zu machen. Ich stehe für innovative Konzepte, Sicherheit, Vertrauen und Loyalität sowie eine qualitativ hochwertige psychiatrische Versorgung aller Diagnosen und Altersgruppen unserer Bevölkerung. Mir ist es wichtig, dass Patient*innen, Mitarbeitende und Partner*innen gleichermaßen zufrieden sind, ohne dabei die wirtschaftliche Balance aus den Augen zu verlieren. Zukunftsvisionen bis zum Jahr 2030 sehen u.a. vor, die Konzepte der drei allgemeinpsychiatrischen Stationen in Eschwege (1. Akut, Intensiv, Schizophrenie-Spektrum; 2. Psychotherapie, PSM, Depression, Burnout; 3. Suchterkrankungen, qualifizierter Entzug) zu schärfen sowie eine gerontopsychiatrische Station mit Tagesklinikanteil für Menschen über 50 in Witzenhausen zu etablieren. Auch das Betreute Wohnen und die Institutsambulanzen will ich weiter stärken. Unser Alleinstellungsmerkmal sollen die Früherkennung von Psychosen bei jungen Erwachsenen sowie die Adoleszenten- und Transitionspsychiatrie sein. Das entsprechende Angebot ist schon in konzeptioneller Vorbereitung.

 

Was reizt Sie an ihrem Berufsfeld besonders? Und wie unterscheidet sich ihr Alltag im ländlichen Raum ggf. von Städten?

Faszinierend an der Psychiatrie sind für mich die Diversität, die Vielschichtigkeit der psychiatrischen Störungen, die Unterschiedlichkeit der Menschen und auch der Mitarbeitenden. In Bezug auf Patient*innen stehe ich für das Motto „Verhandeln statt Behandeln“. Ich möchte mit meinem Team dabei helfen, Lebensqualität und Motivation zu verbessern, Eigenständigkeit zu beachten, dem Leben eine andere Richtung zu geben und das eigene Glück zu finden. Wir sind hier im Werra-Meißner-Kreis in der sozialpsychiatrischen Versorgungslandschaft bereits vielseitig aufgestellt und als Klinik gut vernetzt. Das ZPP bietet sektorübergreifend von aufsuchender Tätigkeit über ambulante Therapie bis hin zu tagesstrukturierenden, tagesklinischen und stationären Angeboten alles für die Patient*innen. So entstehen in unserer ländlichen Region keine Nachteile gegenüber städtischer Versorgung.

 

Würden Sie jungen Psycholog*innen, Psychiater*innen oder Psychotherapeut*innen empfehlen, in den Werra-Meißner-Kreis zu kommen?

Ja, zum einen wegen der hohen Lebensqualität und der Freundlichkeit der Menschen sowie aufgrund der wunderschönen Natur mit Freizeitmöglichkeiten, der sehr guten Infrastruktur für Familien mit Kindern und der Nähe zu großen Städten wie Göttingen und Kassel. Natürlich auch beruflich, um am ZPP eine hochwertige und vollumfängliche Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Kooperationen zu verschiedenen Fachrichtungen im Hause und als Lehrkrankenhaus der Universitäten in Göttingen und Hamburg zu erhalten. Die psychodynamische Ausrichtung mit zusätzlicher Verhaltenstherapie in Kooperation mit psychologischen Instituten ermöglicht zusätzlich eine hohe therapeutische Kompetenz der Ärzt*innen und Psycholog*innen sowie der weiteren Teamkolleg*innen und kommt den Patient*innen zugute.

 

Hat sich durch die Pandemie Ihre Arbeit verändert?

Es gibt eine deutlich höhere Nachfrage jüngerer Personen (Erwachsene, Kinder und Jugendliche), die unter der Pandemie leiden. Mehr als 50 % der jungen Menschen leiden an psychischen Stressoren durch die Pandemie und den Lockdown mit mangelnden sozialen Interaktionen. Wichtige Bewältigungsstrategien bei jungen Erwachsenen fehlen zum Teil, es kommt zu einer Ratlosigkeit in vielen Lebensbereichen, zu Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Störungen. Hier verzeichnen wir in unseren Psychiatrischen Institutsambulanzen und auch im tagesklinischen und stationären Bereich des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie im Werra-Meißner-Klinikum an allen drei Standorten in Eschwege, Witzenhausen und Hessisch-Lichtenau eine deutliche Zunahme der Kontakte. Deshalb plane ich gerade als Novum und Alleinstellungsmerkmal mit meinem Team ein speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen abgestimmtes therapeutisches Angebot.

 

Was war Ihr Beweggrund, sich als Themenpatin für den Bereich Psychiatrie & Psychotherapie zur Verfügung zu stellen?

Als Ärztliche Leiterin und Chefärztin bin ich in diese schöne Region gekommen, um mit dem gesamten Team des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie des Werra-Meißner-Klinikums in die Zukunft zu gehen. Um flexibel und vielseitig zu gestalten, habe ich immer ein offenes Ohr für Fragen und Anregungen interessierter Menschen und bin jederzeit als Themenpatin ansprechbar
(Telefon: +49 5651-82-1211 (CÄ-Sekretariat Frau Demir)).

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