Beraten, Begleiten, Unterstützen – Gemeindepflegerin im Werra-Meißner-Kreis

Mit der Zielsetzung, die Lücke zwischen medizinischer und psychosozialer Versorgung im Werra-Meißner-Kreis zu schließen, startete im Sommer 2020 das Projekt der „Gemeindepflegerinnen und -pfleger“ – damals noch unter dem Titel „Gemeindeschwester 2.0“. Aktuell befinden sich kreisweit vier Gemeindepflegerinnen im Einsatz, darunter die junge Eschwegerin Maren Gerlach, die für die Region Bad Sooden-Allendorf, Berkatal und Meißner zuständig ist. Angegliedert ist die gelernte Altenpflegerin an die Hausarztpraxis von Dr. Oliver Kühlke, sie ist aber unabhängig davon für alle Menschen in ihrem Einsatzgebiet ansprechbar.

„Ich komme kostenlos zu den Menschen nach Hause, auch zu denjenigen, die noch keinen Anspruch auf Pflege haben“, erklärt Maren Gerlach. Als Gemeindepflegerin unterstützt sie insbesondere ältere Menschen, die in ihrem Alltag auf Hilfe angewiesen sind, aber selbst keinen Weg finden, diese Hilfe zu organisieren. „Wir kümmern uns darum, dass die Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können und sozial integriert sind.“ Ein wichtiges Ziel sei es, einer Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken. Gerade in den Zeiten der Pandemie habe dies nochmal an Bedeutung gewonnen. Viele der Angebote im Werra-Meißner-Kreis können aktuell nicht mehr stattfinden, Frau Gerlach berichtet aber, dass die Gemeindepflegerinnen bemüht seien, ihre Kontakte über Telefonate, Fensterbesuche, kurze Spaziergänge oder die aktiven Hausbesuche mit Abstand und Maske aufrechtzuerhalten.

In ihrem Arbeitsalltag begleitet Maren Gerlach ihre Patient*innen unter anderen bei Arztbesuchen oder Behördengängen, unterstützt sie bei bürokratischen Hürden oder koordiniert die Bereitstellung von notwendigen medizinischen, pflegerischen oder sozialen Hilfsangeboten: „Als Gemeindepflegerinnen sind wir gut vernetzt und vermitteln unsere Senior*innen zum Beispiel an die ambulanten Pflegedienste, Hauswirtschaftshilfen oder Essen auf Rädern. Wir selbst führen keine Pflegeleistungen durch, sondern bilden die Schnittstelle für eine optimale Versorgung zu Hause.“ So stellt sie ihrem Klientel bei Bedarf beispielsweise auch die passenden Kontakte zu den Haus- und Fachärzt*innen vor Ort her.

Mit Begeisterung erzählt Frau Gerlach: „Ich kann mir Zeit für die Senior*innen nehmen und meine Arbeit individuell gestalten. Das war schon immer mein Traumjob. Es macht mir einfach Spaß!“ Besonders motivierend sei es außerdem, wenn die Menschen persönliche Erfahrungen mit ihr teilen: „Ich finde es immer wieder erstaunlich, was die Menschen schon alles erlebt und geleistet haben.“ Die Gemeindepflegerin freut sich, dass ihre Angebote seit Projektbeginn sehr gut angenommen worden sind und betont, dass ihre unterstützende Funktion in der Regel auch für die pflegenden Angehörigen eine Bereicherung darstelle.

Maren Gerlach hofft, dass die Gemeindepflegerinnen mit ihrer vielseitigen Vernetzung die ambulanten Pflegedienste und Hausärzt*innen im Werra-Meißner-Kreis ein stückweit entlasten können. „Wir wollen, dass die Menschen in den Gemeinden gut versorgt sind. Jeder und jede sollte sich trauen, uns zu kontaktieren.“

 


 

Die vier Gemeindepflegerinnen können telefonisch oder per E-Mail erreicht werden:

  • Maren Gerlach (Praxis Dr. Oliver Kühlke)
    zuständig für Bad Sooden-Allendorf, Meißner und Berkatal
    0175/2166423 (Mo-Fr, 8-12 Uhr); Gemeindeschwester2.0-Maren@web.de
  • Ines Mühlhausen (Praxis Malik Hassan)
    zuständig für Witzenhausen, Neu-Eichenberg
    05542/2008 (Mo-Fr, 8-12 Uhr); gp@praxis-hassan.de
  • Julia Beyer (Praxis Dr. Jann Hünermund)
    zuständig für Waldkappel, Wanfried, Sontra, Ringgau, Herleshausen, Wehretal, Meinhard, Eschwege und Weißenborn
    0160/3234537 (Mo-Fr, 8-18 Uhr); gemeindeschwester@gmx.de
  • Jessica Pautz (Praxis Dr. Klaudia Ress)
    zuständig für Hessisch Lichtenau, Großalmerode
    05602/4027 oder 0174-7537024 (Mo-Fr, 8-12 Uhr)

 


 

 

 

 

 

Hintergrund:
Für die Organisation des Pilotprojekts sowie die Supervision aller Gemeindepflegerinnen ist der „Gesunde Werra-Meißner-Kreis“ (GWMK) im Auftrag des Werra-Meißner-Kreises zuständig. Die vier Gemeindepflegerinnen sind bei Hausärztinnen und Hausärzten in der Region angestellt, finanziert werden die Stellen jedoch über eine Förderung vom Land Hessen im Rahmen der Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ und dem Werra-Meißner-Kreis.

 

 

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